Ich saß schon eine ganze Weile in der Auslage eines Ladens, gemeinsam mit vielen anderen Stofftieren und langweilte mich zu Tode.
Ok, eigentlich sind wir ja nicht wirklich lebende Materie, aber Menschen können uns Leben einhauchen.
Plötzlich wurde ich von den Augen einer jungen Frau kritisch gemustert, dann drückte sie ein wenig an mir herum, begutachtete mich von allen Seiten und schwupps lag ich im Einkaufswagen 🙂
Denn wie bekannt, Stofftiere sind käuflich — manche Menschen übrigens auch, aber das sind andere Geschichten.
Vom Alter der jungen Frau her, war ich wohl als Geschenk für ein Kind gedacht, das mich lieb haben und für das ich womöglich als Lieblings-Kuscheltier in die Geschichte eingehen würde, so wie es vielen meiner Art im besten Fall geschieht.
Oder ich würde irgendwann lieblos und vergessen in einem Pappkarton im Keller oder Speicher landen, im schlimmsten Fall in der Mülltonne.
Gut, ich wurde in eine Tüte gepackt, ab gings zum Auto und meine Reise begann. Nachdem ich nicht sehen konnte, wohin die Reise ging, musste ich mich wohl überraschen lassen.
Die Autofahrt dauerte gefühlt ewig und es war ein heißer Tag. Endlich stoppte das Auto und die Tüte wurde schwungvoll gepackt. Sehen konnte ich natürlich immer noch nichts, so wurde ich in der Tüte hin und her geschüttelt, bis ich endlich rausgeholt wurde und wo landete?
Auf einem Krankenbett!
