Teil 2: Arbeitgeber, Stellenbeschreibung

Überraschung ...
Über­raschung …

Nach­dem ich das Kranken­bett auf Bequem­lichkeit über­prüft hat­te, wurde ich auf den Nacht­tisch geset­zt und dann .…

Meine Bes­tim­mung wurde mir zuteil, ich war nicht das Geschenk für ein Kind. Nein, meine Arbeit­ge­berin ist eine 54-jährige Frau namens Michaela, kurz genan­nt Micha.

 

Und die junge Frau die mich ange­heuert hat ist Athena (der Name ist echt Pro­gramm — eine weise, intel­li­gente junge Frau) , die Tochter von Micha.
Manch ein­er mag es selt­sam find­en, wenn einem Erwach­se­nen ein Stoffti­er geschenkt wird, aber Micha war offen­sichtlich sehr glück­lich über das Geschenk, wahrschein­lich weil ich mit liebevoller Energie voll­gepumpt war.

Sie hat mich sofort angenom­men und fest in ihr Herz geschlossen.

Und im Bei­sein von Alex, Michas Ehe­mann und der Fels in der Bran­dung, sagte Athena ener­gisch und bes­timmt:
 “Das ist Dr. Igel! Dr. Igel soll auf dich auf­passen; und du sollst ihn Ärzten, die Schwachsinn reden, an den Kopf werfen”

Aha, dachte ich mir und nun? Hey, ich bin ein Doc :), wie geil ist das denn? Und der per­sön­liche Nin­ja-an-den-Kopf-Wurf­stern. Wie gut das Stofftiere nicht wegen Kör­per­ver­let­zung verk­lagt wer­den können.

Offen­sichtlich war — Micha ist krank, son­st wäre sie wohl nicht in einem Krankenhaus.

Schnell begriff ich, dass wohl sehr vielfältige Auf­gaben vor mir liegen wür­den — eine Art Body-and-Soul-Guard rund um die Uhr.

See­len­tröster, Schmerz-bess­er-aushal­ten-Begleit­er, Kuschel­er­satz, Nachtwache, Trä­ne­nauf­fänger, Wutaushal­ter, Medika­mentener­in­ner­er, Einkaufs­ber­ater, Langewei­lege­sellschafter, Gedanken­sortier­er und noch so einiges mehr. Zum Glück bin ich ein Stoffti­er und muss nicht putzen, kochen oder waschen.

Micha schaute sehr lange und tief in meine, wie ich finde doch sehr schö­nen Augen, in deren Tiefe man sich hin und wieder ver­lieren kann und seufzte ein wenig.

Dann lenk­te sie ihre Aufmerk­samkeit wieder auf ihren Mann und ihre Tochter. Und sie kon­trol­lierten nochmals gemein­sam, ob ihre Sachen alle am richti­gen Platz waren.

Vorüberge­hend bekam ich einen Platz mit ein­er her­vor­ra­gen­den Aussicht.

Ich lies meinen Blick in die Ferne schweifen. Doch die heftige Anspan­nung die in der Luft lag, machte mich sehr nachdenklich.

Das “Warum” erfuhr ich in der ersten Nacht …

Herrlicher Ausblick
Her­rlich­er Ausblick

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